29. März 2024
  • 8:13 Jan mit zwei TG-Rekorden bester Mehrkämpfer
  • 21:39 Kompletter Medaillensatz am ersten Tag der NDHM
  • 7:53 Potsdamer Stabies positionieren sich in Deutscher Spitze
  • 9:43 Doppelsieg mit DJHM-Norm
  • 22:46 Moana scheitert sehr knapp an Bestleistung

Stabhochspringer sind Puzzlespieler – sie benötigen Geduld und Akribie um zum Erfolg zu springen. Es muss einiges passen oder besser passend gemacht werden, wenn man erfolgreich mit dem Stab hohe Höhen überwinden möchte. Gelungen ist dies der erst 15-jährigen Leni-Freyja Wildgrube von der RSV Eintracht 1949 in Stahnsdorf, die sich nun bereits das vierte Jahr mit dem Stabhochspringen an der Sportschule in Potsdam beschäftigt. Im heimischen Luftschiffhafen überquerte sie am Mittwoch 4,10 Meter – Landesrekord. Dabei war ihr Puzzle des ersten Vier-Meter-Sprunges kein ganz einfaches.

Leni-Freyja Wildgrube erlernte das Stabhochspringen am Stützpunkt in Potsdam

Bereits im Dezember 2015 konnte Leni als 14-Jährige mit einem Sprung über die 3,80 Meter auf sich aufmerksam machen. Doch schon wenige Wochen später wurde es ruhig um ihre Stabhochsprung-Karriere. Rückenschmerzen, nicht ungewöhnlich für diese Disziplin, zwangen Leni, ihren Stab aus der Hand zu legen und sich im Hürdensprint auszuprobieren. Und dies gelang ihr mit gehörigem Erfolg. Bei ihren Jahrgangsmeisterschaften 2016 in Bremen wurde sie Deutsche Meisterin im Hindernissprint, musste aber gleichzeitig zusehen, wie ihre Konkurentinnen den Sieg mit dem Stab ohne sie auskämpften.

Das sollte ihr nicht mehr passieren, deshalb sprang sie in der folgenden Hallensaison lieber seitenverkehrt, als dass sie ihren Gegnern das Terrain komplett überlassen wollte. Erstaunliche 3,40 Meter standen zuletzt im Ergebnisprotokoll, eine Höhe, die kein halbes Jahr zuvor noch zu Edelmetall gereicht hätte. Erst im Ostertrainingslager 2017 gaben ihr die Ärzte nach einem Jahr grünes Licht zum unbeschwerten Stabhochspringen.

Leni mit einem ihrer neuen Stäbe made in Germany

Seitdem will Leni versäumtes aufholen und arbeitet mit enormen Tempo an ihrem Ziel: ein erster internationaler Einsatz im Nachwuchsteam des DLV. Bereits im ersten Wettkampf kann sie ihren Hausrekord auf 3,85 Meter (JWM-Norm U18) steigern und ihre nationalen Gegener anschließend im traditionellen Pfingstspringen in Holzminden mit 3,90 Metern bezwingen. Doch das enorme Tempo macht Schwierigkeiten, am Stützpunkt in Potsdam finden sich keine passenden Stäbe für höhere Höhen. Mal eben schnell neue Stäbe organisieren? – Ja das geht! Die Firma Wesp hat nur eine Bedingung: weil es so schnell gehen muss, benötigt sie Unterstützung. Somit baut am Freitag Lenis Trainer Toralf Neumann gemeinsam mit dem ehemaligen Stabhochspringer Dietmar Wesp den Stab, welcher Leni am gestrigen Mittwoch in neue Höhen katapultieren lässt. Und Leni dankt es umgehend mit ihrem neuen Rekord. Das Puzzle fügte sich zusammen.

Toralf

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